13.12.2009 - 17.00 Uhr in St. Jakob, Aachen

A Ceremony of Carols: Musikalischer Genuss im Advent

Nur zufriedene Gesichter gab es am vergangenen Sonntag in der Kirche St. Jakob in Aachen, wo VOICES, Frauenchor an St. Josef, Eupen gastierte. Denn die 38 Sängerinnen unter der Leitung von Hubert Schneider verstanden es, die Zuhörer mit der Aufführung von Benjamin Brittens „A Ceremony of Carols“ gleichermaßen zu berühren und zu begeistern.

 

Kirchenmusik

Der Frauenchor eröffnete den Abend mit zeitgenössischer und klassischer Kirchenmusik, so u.a. mit „Telkens“ von Kurt Bikkembergs, dem gregorianischen Choral „Da pacem Domine“, „Ave regina coelorum“ vom G. Aichinger, „ Ein neu Gebot gebe ich euch“ von Hugo Distler und „Laudate pueri“ von F. Mendelssohn. Abgerundet wurde dieser erste Teil mit einem besinnlichen Text und harmonischen Harfenklängen.

 

Choreigene Solistinnen

Mit „A Ceremony of Carols“ interpretierte VOICES dann ein anspruchsvolles Werk, welches Benjamin Britten im Jahr 1942 auf der Überfahrt von Amerika nach Europa, seiner Rückkehr aus dem Kriegsexil, komponierte. Der sogenannte Lobekranz, bestehend aus 9 Wiegenliedern ganz unterschiedlichen Charakters sowie aus einem instrumentalen Zwischenspiel der ansonsten begleitenden Harfe, wurde eindrucksvoll dargeboten, wobei auch die choreigenen Solistinnen Mary Vandenhirtz (Sopran) und Monika Veithen (Alt) mehr als überzeugen konnten. Die besondere Stimmung dieses Werkes - die Kälte des Winters, die Verzweiflung, aber auch die Hoffnung beim „Spring Carol“ - war dabei deutlich spür- und hörbar.

 

Harfe

Für die instrumentale Begleitung von VOICES zeichnete Bianca Tabois an der Harfe verantwortlich. Die gebürtige Niederländerin, die – u.a. mit Theresia Rieu – am Konservatorium von Maastricht studierte und mittlerweile als freiberufliche Harfenistin und Musikschullehrerin in Heerlen tätig ist, glänzte durch äußerste Präzision und gefühlvolles Spiel an ihrem Instrument.

Das Publikum fand großen Gefallen an dem dargebotenen Programm und bedankte sich mit herzlichem Applaus für diesen musikalischen Genuss.


20.06.2009 - 20.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Josef

Irisches Konzert mit "Oirfia"

Irland – die grüne Insel, das Land der Kelten – dieser Name steht für Mystik, Irish Folk und tiefe Gläubigkeit. Denn obwohl die Geschichte Irlands von Unruhe und Leid geprägt ist, werden die Iren immer mit ihrer Liebe zur Musik, zum Geschichten erzählen und zu ihren Heiligen in Verbindung gebracht.

 

VOICES, Frauenchor an St. Josef Eupen, möchte nun - nach dem großen Erfolg in der evangelischen Kirche in Monschau und in der Hergenrather Eyneburg, wo ein bis auf den letzten Platz besetzter Saal und ein begeistertes Publikum für sich sprachen – auf vielfachen Wunsch den 3. und vorerst letzten irischen Liederabend präsentieren.

 

Nach den jiddisch-hebräischen Liedern, den klassischen wie zeitgenössischen kirchlichen Werken sowie der Tango- und Worldmusic hatte der Frauenchor unter der Leitung von Hubert Schneider nämlich im vergangenen Jahr die irische Musik für sich entdeckt. Und nach wie vor sind die 35 Sängerinnen von deren Vielfalt begeistert. Flotte Tanzrhythmen wechseln sich mit gefühlvollen Balladen ab, mystische Klänge paaren sich mit fröhlichen Tönen.

 

„Oirfia“ (gälisch=Melodie), so lautet der Name des in Raeren ansässigen Ensembles, das sich voll und ganz er Traditional Irish Music verschrieben hat. Sein Programm umfasst gefühlvoll verträumte Stücke und schwungvoll tänzerische Werke, die mit Flöte (B. Sutmann), Violine (A. Leonhard), Akkordeon (B. Hetfeld), Cello (L. Sutmann), Gitarre (F. Moonen), Percussion (F. Heller) und natürlich irischer Harfe (G. Sous) gekonnt interpretiert werden.

 

Gemeinsam und im Wechsel mit VOICES möchte „Oirfia“ die Zuhörer musikalisch nach Irland einladen – frei nach dem irischen Segenswunsch : „Ich wünsche dir, das du jeden Tag fröhlich bist. Mögest du immer Glück haben und ein Lied in deinem Herzen.“

 

Das Konzert fand statt am Samstag, 20.06.09, um 20.00 Uhr in der Pfarrkirche Sankt Josef, Eupen Unterstadt.


11.01.09:  Anspruchsvolle Chorliteratur traf den Geschmack der Zuhörer »Voices« boten einzigartigen Hörgenuss

(von Elli Brandt)

 

»Überraschend schön« meinten die einen. »Erstaunlich, welche Atmosphäre man mit Tönen schaffen kann« schwärmten andere. Vom Aufbau des Konzerts waren die Zuhörer begeistert und vom Zusammenspiel von Gesang und Harfe, und alle waren sich einig: »Es war ein Hörgenuss.«

 

Etwas Neues hatte der Frauenchor Voices gewagt, und es war eine richtige Herausforderung für den Chor und vielleicht auch für einige der Zuhörer. Bei seinem Jahreskonzert in St. Josef am vergangenen Sonntag überraschte der Chor mit einem geschlossenen Werk, mit Benjamin Brittens »A Ceremony of Carols«. Eine sachverständige Zuhörerin bemerkte: »Das ist gehobene Frauenchorliteratur.« Meist werde dieses Werk von einem Knabenchor gesungen, »doch auch von einem Frauenchor gesungen, klingt es wunderschön«.

 

Für die Harfenbegleitung hatte der Chor Bianca Tabois verpflichtet, eine Profimusikerin aus Maastricht. Für den einen oder anderen Zuhörer vielleicht eine ungewohnte Intonation, daher gab es vor den Carols ein Harfenkonzert. Die Zuhörer waren von den zarten Tönen, die den Kirchenraum füllten, sichtlich begeistert. Und eine Einführung in Benjamin Brittens »A Ceremony of Carols« gab es auch.

 

Während der Überfahrt von Amerika nach Europa im Jahre 1942, während seiner Rückkehr aus dem Kriegsexil, hat Britten das Werk komponiert. Bei diesem Werk für drei Chorstimmen und eine Harfe griff der Komponist auf eine Gattung des volkstümlichen Singens zurück. »Die altenglischen Carols sind Lieder, in deren Mittelpunkt die heilige Jungfrau Maria und ihr Kind, später aber dann vor állem das Weihnachtsgeschehen stehen«, hieß es.

 

Einerseits ans Herz gehende Weihnachtsmusik, und doch schwingt sehr viel Traurigkeit mit und auch Verzweiflung, die fast herausgeschrieen wird. An Krieg, an die endgültig verlorene Kindheit, an die Einsamkeit des Kindes im Winter erinnern die Stimmen. Die Kälte des Winters macht die Harfe deutlich. Während des Stücks »In Freezing Winter Night« spielt die Harfe nur drei Töne, und sie klingen so kalt, wie es kälter nicht geht. Die Stimmen schwingen sich auf zu höchsten Höhen, und die Zuhörer glauben, den Schnee rieseln zu hören. Mit Weihnachten und mit der Welt versöhnt ist der Zuhörer nach dem Stück »Spring Carol«, das in bezaubernder Harmonie verspricht, dass es auch einen Frühling gibt.

 

Bei einem Probenwochenende Anfang des vergangenen Jahres habe der Chor sich an Brittens Werk gewagt. »Alle waren begeistert, und wir sagten uns: das kriegen wir hin«, erzählt Chorleiter Hubert Schneider. Fast ein ganzes Jahr lang wurde daran gearbeitet, aber das Timing passte. »Es ist ja ein Konzert, das in die Weihnachtszeit passt«, bemerkt Hubert Schneider. Ein Gesangsprofi aus Maastricht wurde für zehn Probenabende verpflichtet.

 

Die beiden Solistinnen Mary Vandenhirtz (Sopran) und Monika Veithen (Alt) haben während ihres Unterrichts in der Musikakademie fast ein Jahr lang die entsprechenden Stücke geübt.

 

Natürlich sollten beim Jahreskonzert auch stimmungsvolle Weihnachtslieder nicht fehlen. »Es gibt ja so viel gute Weihnachtsmusik«, meint Hubert Schneider. Nicht nur »Maria durch ein Dornwald ging« und »Vom Himmel hoch« erklang in St. Josef. Es gab auch Weihnachtslieder in Flämisch, Französisch, Italienisch und auch ein Weihnachtslied aus Kroatien. »Eine Familie aus Kroatien hat den Text mit uns geübt«, erzählt Hubert Schneider.